Freitag, 13. November 2015

Erst nachdenken, dann urteilen

An einem frühen Sonntagmorgen bei strömendem Regen aufstehen, sich Regenklamotten anziehen, alles zusammenpacken und das gemeinsame Familienfrühstück ausfallen lassen... Und wofür das Ganze? - Um einen kleinen Frischling zu erlösen. Der arme Kerl hatte eine Kollision mit einem Auto und hat die ganze Nacht mit gebrochener Hüfte und dementsprechend furchtbaren Schmerzen in einem Bach gelegen, um seine Verletzungen zu kühlen.
Natürlich, Wildunfälle passieren. Verinselung, eine immer weiter wachsende Infrastruktur... da lässt sich so etwas leider nicht vermeiden. Aber kann man als Autofahrer nicht wenigstens ein wenig Rücksicht nehmen und ab und zu mal seinen Kopf einschalten? Muss man über eine von Wald umgebene Fahrbahn rasen als wäre man auf der Rennstrecke? Sich dann aber wundern, wenn plötzlich Wild vor's Auto läuft.
Aber wer kümmert sich, wenn diese Tiere mit teilweise schrecklichen Verletzungen versuchen, die Flucht zu ergreifen? Wer steht morgens auf und tut alles dafür, um dem Leiden ein Ende zu setzen? Wer tut dies erstens ehrenamtlich und zweitens unentgeltlich?
Ja genau! Wir Jäger!
Für uns ist es eine absolute Selbstverständlichkeit!
Denn schließlich lässt man auch den eigenen geliebten Hund, wenn er erkrankt ist und nur noch leidet, erlösen.
Vielleicht sollten mehr Menschen über diese Taten der Jäger nachdenken, bevor sie urteilen.

Hier noch einige Tipps um genau solche Unfälle zu vermeiden: 

1. Eine langsame und vorausschauende Fahrweise ist das beste Mittel gegen Wildunfälle.

2. Gefährlich wird es an Wald- und Feldrändern. 

3. Besonders aktiv sind die meisten Tiere in der Morgen- und Abenddämmerung.

4. Wenn man Wild erblickt, sind zwei Dinge zu tun: Abblenden und abbremsen. Das Licht verwirrt die Tiere.

5. Nach der Sichtung eines Wildtieres langsam weiterfahren! Es kann sein, dass noch ein weiteres folgt!

6. Es besteht eine Meldepflicht für Wildunfälle - daher dem örtlichen Jäger und der Polizei Bescheid geben. Auch wenn das Tier "nur" verletzt ist und flüchtet.

7. Das Mitnehmen von getöteten Wildtieren ist gesetzlich verboten.


Also, immer schön angemessen und aufmerksam Autofahren! 

Waidmannsheil und gute Fahrt 

Theresa


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