Dienstag, 10. November 2015

Fuchs kann immer kommen



Fuchs kann immer kommen


Nur wenige Wochen nach der bestandenen Jägerprüfung ging es am 11. August 2011 mit einem Jagdkollegen zur Jagd nach Barnin (Mecklenburg-Vorpommern). 
Gegen 18 Uhr wurde ich auf einer Wiese am Waldrand abgesetzt und machte mich auf zur großen Schlafkanzel. Ich wollte auf die Sauen warten und die Nacht durchsitzen. 
Nach gut einer Stunde trat ein Hirschkalb allein aus dem Wald aus. Nach Rücksprache mit einem Jagdkollegen entschied ich mich zum Schuss. Das Stück lag auf gut 100m im Feuer. 
Die Waffe sicher auf dem Hochsitz verstaut, wollte ich mich ans Aufbrechen machen. Beim Stück angekommen, passierte dann aber das Unfassbare: Ich sah den ersten echten Fuchs in meinem Jägerleben. Er näherte sich dem Kalb, obwohl ich direkt daneben stand. Und er hat mich keinesfalls übersehen. Ich versuchte, ihn anzulocken, wie man es bei einem Hunden macht. Nebenbei verscheuchte ich noch die Mücken, die vor meinem Gesicht umherschwirrten. Doch der freche Fuchs ließ sich nicht aus der Ruhe bringen und kam auf gut 10m an mich heran. Sehr ärgerlich: Meine Waffe stand oben in der Kanzel — beim Aufbrechen hätte sie ja nur gestört. 
Und sollte ich mit meinen zarten 7 Wochen als Jungjägerin auch ahnen, dass das Sprichwort „Fuchs kann immer kommen“ wirklich stimmte.




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